Der Jugendclub ´83 e.V. ist eine landesweit anerkannte Fach- und Koordinierungsstelle zur Demokratiebildung für die Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg und berät insbesondere Schulen beim Erwerb und der Verteidigung des Titels "Schule ohne Rassismus".

Ziel der Abschlussveranstaltung ist es, die Strategien des LAP zu analysieren, die Ergebnisse zu reflektieren und Handlungsempfehlungen für das neue Förderprogramm des Bundes "Demokratie leben", das Förderprogramm des Landes für Demokratie und die Verankerung der Demokratiebildung in die Förderstrategien des Landkreises zu diskutieren.

Mit der Idee, den Gedanken einer Schule "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" in die Sekundarschulen zu tragen, ist der Wunsch verbunden, Schulen durch Schüler als einen weltoffenen toleranten Lebensraum zu gestalten.

Zu den Themen "Zwangsarbeit" und "Vertreibung" soll eine friedenspädagogische Arbeit erfolgen, auch wenn es deutliche Unterschiede beider Themen etwa in der Frage nach Ursachen und Wirkung gibt - erlebte Unmenschlichkeit in allen Fällen.

Historisch-politisches Wissen soll in Komplexität u. Widersprüchen vermittelt u. dadurch erlebbar werden. Im Sinne einer gelebten Erinnerungskultur setzen sich SchülerInnen, aber auch interessierte Bewohner der Chemiestadt Bitterfeld-Wolfen, für eine offene Auseinandersetzung mit der Geschichte ein.

Dabei geht es darum, die persönliche Geschichte mit der Industriegeschichte, zu verbinden. Dadurch die direkte Auseinandersetzung mit der Stadt- und Industriegeschichte im Nationalsozialismus darzustellen und junge Menschen zu sensibilisieren, sich für ein weltoffenes und friedliches Miteinander zu engagieren.

Eine Arbeitsgruppe befragt ihre Eltern, Großeltern und Nachbarn zur Geschichte. Auf einer virtuellen Landkarte sollen Wanderbewegungen aufgezeigt und persönliche Schicksale sichtbar werden. Verknüpft mit den Geschichten von ZwangsarbeiterInnen entsteht ein eindrückliches Bild, der die zerstörerischen Greul des Krieges um der schöpferischen Kraft des Friedens deutlich werden lassen.

Die Jugendlichen werden im Verlauf der Recherchen und dem Einstellen der Ergebnisse weitere Ideen entwickeln, wie die Befragungen einem interessierten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden können.

gefördert im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes in Anhalt-Bitterfeld
innerhalb des Bundesprogrammes "Toleranz Fördern - Kompetenz Stärken"

Mit dem Projekt Schülerforen der Demokratie soll der Anspruch der Schulen als "Schule mit Courage - Schule ohne Rassismus" (SoR -SmC) zu wirken unterstrichen und qualitativ ausgebaut werden. Dazu soll eine Workshop- und Informationsreihe für Schüler initiiert und umgesetzt werden, die sich mit den Themenfeldern Respekt & Toleranz sowie den Formen des Extremisums im geschichtlichen und heutigen Kontext auseinandersetzt.

Ziel ist es, dass die Schüler in einem nicht unterrichtbezogenen Prozess als fragende, recherchierende und organisierende Akteure fungieren und so Demokratiebildung jugendgemäß umsetzen.

D.h. die beteiligten Jugendlichen sind zu befähigen, sich mit den Themen Respekt & Toleranz sowie den Erscheinungsformen des Extremismus in unterschiedlichen historischen bzw. zeitlichen Kontexten auseinanderzusetzen. Hierzu ist die Beteiligung außerschulischer Partner sowie der Besuch von Informations- oder Gedenkstätten Teil des gemeinsamen Handelns.

Die eigenständig erarbeiten Ergebnisse werden in Schülerforen, ggf. unter Beteiligung von externen Partnern oder Zeitzeugen diskutiert. So setzen sich die Schüler mit Fragen der demokratischen Wertebildung auseinander und engagieren sich für ein tolerantes Miteinander im schulischen Bereich.

Handlungskonzept

In einem ersten Forum werden gemeinsam mit den Klassenvertretern, Pädagogen und außerschulischen Partnern die inhaltlichen Schwerpunkte erarbeiten und darauf aufbauend eine  Forenreihe strukturiert. Gleichzeitig werden Schüler motiviert, sich entsprechend ihrer Kompetenzen in ihrer Freizeit, im Sinne einer Arbeitsgruppe, in die Projektumsetzung einzubringen. Sie können beispielsweise Informationen zum Thema Respekt und Toleranz sowie zu Formen des Extremismus in unterschiedlichen zeitlichen Kontexten zusammentragen und daraus die zu diskutierenden Fragen erarbeiten oder die Foren in und außerhalb der Schule inhaltlich organsatorisch unterstützen, z.B. durch Moderations- oder Dokumentationsaufgaben.

Um diese Funktionen wahrnehmen zu können, sind die Schüler bedarfsorientiert zu qualifizieren und zu begleiten, beispielsweise im Bereich Recherche und Analyse oder Moderationstechniken. Darauf aufbauend entsteht im ersten Schulhalbjahr 2013/2014 eine Informations- und Workshopreihe für alle Schüler mit mind. 5 thematischen Schwerpunkten, wie z.B.:

  • Was ist Extremismus?
  • Extremismus im Nationalsozialismus
  • aktuelle Extremismuserscheinungen in Deutschland
  • Formen des Extremismus in anderen Demokratien
  • Glauben und Extremismus.

Die Veranstaltungen sind als Foren konzipiert, um eine aktive Beteiligung der Schüler zu ermöglichen und damit Demokratie erlebbar zu gestalten.

Die Foren werden in den Schulmedien öffentlich dokumentiert, um die gemachten Erfahrungen als Basis für eine dauerhafte Auseinandersetzung mit den Themen Respekt & Toleranz sowie Extremismus und Intoleranz im schulischen Alltag genutzt.

Die in den Foren entwickelten Ideen für eine partizipative Schulentwicklung werden als Teil der SoR-Strategie mit allen Beteiligten diskutiert und auch über den Förderzeitraum hinaus umgesetzt.

gefördert im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes in Anhalt-Bitterfeld
innerhalb des Bundesprogrammes "Toleranz Fördern - Kompetenz Stärken"

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Polit-Talk im Heinrich-Heine-Gymnasium Wolfen, am 17. April 2013

Mitwirkende:

Der Tag wurde größtenteils selbstständig von den Jugendlichen des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Bitterfeld-Wolfen (OT Wolfen) organisiert. Diese wurden unterstützt durch:

  • die Lehrenden (vor allem Frau Ines Fischer und den Schulleiter Herr Schmidt)Zuhörende
  • die Mitarbeitenden der Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ Anhalt-Bitterfeld und "SoR - SmC" Koordinierungsstelle in Trägerschaft des Vereins Jugendclub ´83 e.V. und
  • die Mitarbeitenden des Vereins "pa(c)kt's an" e.V.

Mitwirkende Politikerinnen und Politiker:

  • Dr. Wolfgang Baronius; CDU Stadtrat
  • Petra Börst-Harder; SPD Bundestagskandidatin
  • Andreas Breitschu; Piratenpartei
  • Christoph Erdmenger, Landtagsabgeordneter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  • Stephan Schurig; Piratenpartei
  • Lars-Jörn Zimmer; CDU Landtagsabgeordneter
  • Dagmar Zoschke, Landtagsabgeordnete DIE LINKE

Ablauf:

Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse nutzten den Polit-Talk im Heinrich-Heine-Gymnasium in Wolfen um gemeinsam mit Mitgliedern von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, Piratenpartei und SPD über allgemeine und tagespolitische Themen zu diskutieren.

Es fanden zwei verschiedene Talkrunden statt, in denen sich die Politikerinnen und Politiker den durchaus provokanten Fragen der Lernenden stellten. Dabei traten die unterschiedlichen Ansichten der Diskutanten auf dem Podium deutlich zutage. Besonders bei dem Thema „Homo-Ehe“ ging es kontrovers zur Sache und die Schülerinnen und Schüler bildeten sich ihre eigene Meinung anhand der Aussagen, die von einem eher konservativen Familienbild bis zu einer sehr liberalen und weiten Auffassung von Familie reichten. Das Thema „Homo-Ehe“ führte zu einer kontroversen Diskussion um die Gleichstellung von Familien und eine tolerante Gesellschaft.

Politiker_innenIn der zweiten Talkrunde wurde von den Schülerinnen und Schülern ein mögliches NPD-Verbot thematisiert. Auch hier zeigten sich unterschiedliche politische Ansichten, wobei sich alle Diskutanten darin einig waren, dass es für menschenverachtendes Denken in einer Demokratie keinen Platz gibt und man der NPD genauso wie dem Alltagsrassismus mit demokratischen Mitteln begegnen muss.

Nach einem Abschlussplädoyer der Lehrerin Ines Fischer, indem sie die Bedeutung einer Gesellschaft mit Zivilcourage – unabhängig von der Parteienzugehörigkeit der Einzelnen – betonte, gab es Applaus und Zustimmung sowohl von den Diskutanten, als auch von den politisch interessierten Jugendlichen, die einen Vormittag erlebten, der nicht Teil des klassichen Unterrichts war, aber sehr wohl Teil der politischen Bildung ist.

gefördert im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes in Anhalt-Bitterfeld
innerhalb des Bundesprogrammes "Toleranz Fördern - Kompetenz Stärken"

Foto: Heinrich-Heine-Gymnasium