Die Konkurrenz war groß – mehr als 720 qualifizierte und ambitionierte Projektskizzen aus ganz Deutschland wurden im Rahmen der fünften Ausschreibung der „Ich kann was!“-Initiative eingereicht. „Mit Ihrer Bewerbung haben Sie die Jury voll und ganz überzeugt.

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Wir freuen uns sehr, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Projekt `FairHandler - Gemeinsam erreichen wir mehr` für eine Förderung ausgewählt worden ist“, schreibt Annette Reuter, Leiterin der Geschäftsstelle der „Ich kann was!“-Initiative, an die Mädchen und Jungen des Jugendclubs ´83 (JC ´83) in Bitterfeld-Wolfen.

„Das ist ein großes Lob für das bisherige Engagement und eine echte Motivation für das kommende Jahr“, sagt Cornelia Geißler nicht ohne Stolz. Für die pädagogische Leiterin des JC ´83 ist das neue Projekt eine konsequente Fortsetzung der Bildungs- und Beteiligungsangebote für Jugendliche in der „Stadt ohne Rassismus“.

„FairHandler sind Heranwachsende, die als Streitschlichter in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen für faire Lösung bei Konflikten sorgen und vermittelnd eingreifen“, beschreibt Geißler den inhaltlichen Rahmen des neuen Angebotes für Mädchen und Jungen von neun bis 14. Dabei könne man auf die Erfahrungen bestehender Projekte zurückgreifen und erfahrene Streitschlichter als Mentoren einsetzen.

Bei aller Freude über die geförderte Zusammenarbeit mit den Schulen und interessierten Jugendeinrichtungen der Region und zusätzliche Finanzierungen habe man die Sorge, dass durch die geplanten Kürzungen der Landesregierung derartige übergreifende Bildungsangebote künftig weniger werden. „Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu begleiten und Mitbestimmung oder Konfliktlösung zu ermöglichen, braucht professionelle Kräfte“, weiß Geißler, die Schulsozialarbeiter und qualifizierte Ehrenamtliche zu ihrem Team zählt.

„Diese Strukturen sind eklatant gefährdet“, warnt die Sozialpädagogin und hofft, dass externe Einschätzungen, wie die der "Ich-kann-was! Initiative", die Notwendigkeit einer qualitativen Jugendbildungsarbeit verdeutlichen. „Denn fair handeln muss gelernt und gelebt werden“, lädt Geißler Interessierte zum Mitmachen ein.

Selbstständiges und selbstbewusstes Handeln junger Menschen aus einem sozial schwierigen Umfeld zu fördern, das ist das Ziel der „Ich kann was!“-Initiative. „Wir möchten den jungen Menschen wichtige neue Impulse geben, damit sie ihre eigenen Potentiale entdecken und weiter entwickeln“, sagt René Obermann, Vorsitzender des Beirats der „Ich kann was!“-Initiative. „Wir wollen, dass möglichst viele Kinder in Deutschland voller Selbstbewusstsein von sich sagen: ‚Ich kann was!’.“

Die „Ich kann was!“-Initiative hat sich zur Aufgabe gemacht, die Schlüsselkompetenzen wie zum Beispiel Konfliktfähigkeit und Selbstorganisation in der Bildungs- und Erziehungsarbeit zu fördern. Der Erwerb dieser Kompetenzen soll jungen Menschen im Alter zwischen neun und 14 Jahren eine erfolgreiche und selbstbewusste Lebensgestaltung ermöglichen.

Die Initiative, 2009 von der Deutschen Telekom gegründet und im Jahr 2011 von Mitarbeitern des Unternehmens in einen Verein überführt, stellt auch in diesem Jahr wieder mehr als 500.000 Euro für Kompetenz fördernde Projekte zur Verfügung. Interessierte Einrichtungen können sich ausführlich im Internet unter www.initiative-ich-kann-was.de über die Förderrichtlinien informieren. Dort finden sich auch weitere Informationen zur Initiative sowie eine Übersicht aller bereits geförderten Projekte.